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Langzeitdoku porträtiert Pfarrer als Berufseinsteiger

Das Berufsbild des evangelischen Pfarrers steht im Mittelpunkt eines Dokumentarfilms, der am Sonntag in Halle seine Kinopremiere erlebt.

2. April 2014. Halle/Leipzig (epd). Die abendfüllende Dokumentation «Pfarrer» sei das Ergebnis von einjährigen Recherchen am Predigerseminar in Wittenberg, sagte eine Sprecherin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd).

 

Die Autoren Chris Wright und Stefan Kolbe beobachteten junge Männer und Frauen in der Endphase ihrer Pfarrer-Ausbildung am Ausgangspunkt der Reformation, der heute «in einer der ungläubigsten Ecken Europas» liege. Dabei sei zwischen den atheistischen Filmemachern und den gläubigen Protagonisten ein offener und intimer Dialog über Grundbedürfnisse wie Liebe, Geborgenheit und Sinn entstanden.

 

Die Filmemacher berichteten, zunächst hätten sie auch in einer katholischen Ausbildungsstätte in Münster (Westfalen) recherchiert. Dort sei die Tradition jedoch eine ganz andere als im Protestantischen, «wo es immer sehr stark um die Auseinandersetzung mit sich selbst geht», sagte Wright. Schließlich habe sie Wittenberg auch überzeugt als Ort, «an dem man die Tradition spürt und wo gute Bilder rumkommen».

 

«Wir haben mitgelebt, haben den Alltag geteilt», was «teilweise fast ein bisschen anstrengend» gewesen sei, sagte Wright. Stefan Kolbe erinnerte sich an Situationen, «wo wir beide beim Drehen geheult haben», weil Andachten und Predigten «sehr persönlich gehalten» waren. «Da kriegt’s einen natürlich.» Beide Filmemacher sind 1972 geboren und Absolventen der Filmhochschule «Konrad Wolf» in Potsdam-Babelsberg.

 

Offizieller Kinostart für «Pfarrer» ist am 10. April. Dann wird der 90-Minuten-Film unter anderem in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Magdeburg, Wittenberg, Bremen und Erfurt gezeigt. Im Fernsehen sei die mit Unterstützung des MDR entstandene Produktion voraussichtlich nächstes Jahr zu Ostern bei arte zu sehen, hieß es.