Görlitz (epd). Der Görlitzer Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Martin Herche, wird am Mittwoch 65 Jahre alt. Der Theologe steht seit Anfang 2011 an der Spitze der von Bad Freienwalde und Jüterbog bis nach Görlitz reichenden Kirchenregion mit rund 175.000 Protestanten und geht zum Oktober in den Ruhestand. Als Nachfolgerinnen für die geistliche Leitung des Sprengels Görlitz kandidieren die 53-jährige Cottbusser Superintendentin Ulrike Menzel und die 53-jährige Leiterin des Seelsorgeseminars in Halle an der Saale, Theresa Rinecker.
Martin Herche wurde am 21. Februar 1953 im brandenburgischen Wriezen geboren, verweigerte in der DDR den Wehrdienst und begann nach der Schule zunächst eine Rinderzüchterlehre. Nach dem Studium in Ost-Berlin und Naumburg war der evangelische Theologe ab 1983 Pfarrer in Heringen und Heiligenstadt sowie Superintendent des Kirchenkreises Eichsfeld in Thüringen.
Dort hatte sich Herche auch im Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus engagiert und war Leiter des Runden Tisches von Heringen und erster Ausländerbeauftragter des Landkreises Nordhausen. Ab 2001 war Herche Propst, ab 2009 Regionalbischof des Sprengels Halle-Naumburg der heutigen Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Als Generalsuperintendent gehört Herche auch der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz an. In Görlitz hatte er zuletzt nach der Ankündigung der Werksschließung durch den Siemens-Konzern den Protesten eine kirchliche Stimme gegeben.
Der Theologe ist zudem Bundesvorsitzender der Gemeinschaft evangelischer Schlesier, Kuratoriumsvorsitzender der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz und Mitglied des Fußballvereins Energie Cottbus. Er gehört auch zu den 15 Mitgliedern der Brückegesellschaft, die jährlich den Brückepreis der deutsch-polnischen Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec an Persönlichkeiten vergibt, die sich um die europäische Verständigung verdient gemacht haben.
Der Sprengel Görlitz umfasst die Regionen Ost- und Südbrandenburg mit den Städten Cottbus und Frankfurt an der Oder sowie Ostsachsen.
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