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Gedenken zur Wannsee-Konferenz

Am 20. Januar jährt sich zum 76. Mal der Tag der Wannsee-Konferenz, bei der 1942 der begonnene Holocaust an den Juden organisiert und strategisch geplant wurde. Die Gedenkstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" erinnert am Sonntag, 21. Januar, an den Völkermord.

Haus der Wannsee-Konferenz. Foto: Wikimedia / A. Savin

Um 9.30 Uhr findet in der Berliner Andreaskirche (Lindenstr. 2, 14109 Berlin-Wannsee) ein christlich-jüdischer Gottesdienst zum Gedenken an den Tag der Wannsee-Konferenz statt. Daran wirken der Rabbiner Andreas Nachama, der Pfarrer Lutz Nehk (Beauftragter des Erzbistums Berlin für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit) und die Pfarrerin Marion Gardei (Beauftragte für Erinnerungskultur der EKBO) mit.

Um 11 Uhr lädt das Haus der Wannsee-Konferenz (Am Großen Wannsee 56-58, 14109 Berlin) zum Gespräch mit der Zeitzeugin Batsheva Dagan ein. Dagan wurde 1925 Łódź (Polen) geboren, ist Holocaust-Überlebende, Pädagogin und Autorin, und erlebte bereits in ihrer Kindheit antisemitische Anfeindungen in ihrer Heimatstadt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges flohen ihre Eltern mit ihr nach Radom, wo die Familie 1941 ins Ghetto ziehen musste. Die Eltern wurden nach Treblinka deportiert und ermordet. Von den acht Geschwistern überlebten nur drei den Holocaust. Batsheva Dagan floh mit gefälschten Papieren nach Deutschland und arbeitete als Dienstmädchen, bis sie verhaftet und als Zwangsarbeiterin nach Auschwitz deportiert wurde. Nach einem Todesmarsch kam sie zuerst in das Konzentrationslager für Frauen in Ravensbrück, dann in das Außenlager Malchow, bis sie im Mai 1945 befreit wurde. Sie wanderte nach Israel aus, studierte Psychologie und widmete sich der Kinder- und Jugendbildung. Sie schreibt Bücher, Gedichte und Lieder für Kinder und Jugendliche über Holocaust-Themen und entwickelte psychologische und pädagogische Methoden, um Kindern den Holocaust nahezubringen. Im April 2007 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen. Um Anmeldung wird gebeten unter: office(at)ghwk.de

Um 14 und 16 Uhr findet zudem eine Theateraufführung im Haus der Wannsee-Konferenz statt. "Der Tisch" heißt das Stück für vier Stimmen von Ida Fink. Die vier Stimmen sind vier Shoah-Überlebende mit den Fragen: Was ist passiert? Was genau ist passiert? An was wird sich erinnert? Ist es wichtig, wenn vier Überlebende von einer Selektion und Massenerschießung berichten? Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 7 Euro. Vorab-Reservierungen unter: info(at)vajswerk.de

Mehr Infos zu den Veranstaltungen am 21. Januar: http://www.ghwk.de/veranstaltungen/

Mehr zum Thema Erinnerungskultur in der EKBO: http://www.erinnerungskultur-ekbo.de