Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
InstagramRSSPrint

Bischof Dröge wirbt für Toleranz und Offenheit

Der Bischof verwies darauf, dass es Jahrhunderte lang weltweit Migrationsbewegungen gegeben habe.

Berlin (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat für mehr Offenheit für gesellschaftlichen Wandel durch Migration geworben. "Aufbruch und Veränderungen scheinen ein Grundphänomen unserer Zeit zu sein", sagte Dröge am Samstag im Rahmen der Predigtreihe "Migration leben" in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. In immer kürzeren Abständen werde die Erfahrung gemacht, dass nichts bleibt, wie es einmal war. "Da ist dann manchmal der Wunsch groß, dass einfach mal etwas so bleibt wie es ist, oder so wird wie es früher war, oder wie man idealisiert meint, dass es früher gewesen sei."

Der Bischof verwies darauf, dass es Jahrhunderte lang weltweit Migrationsbewegungen gegeben habe. "Aufbruch, Wanderschaft und Heimatlosigkeit sind im Alten wie im Neuen Testament ein Ausdruck der Glaubensexistenz", sagte Dröge.

Häufig seien Aufbrüche jedoch nicht freiwilliger Natur. "Aufbruch und die damit verbundene Heimatlosigkeit bringt viel Leid über Menschen", betonte der Bischof in seiner Predigt weiter: "Das können die vielen, die am Ende des zweiten Weltkrieges ihre Heimat verlassen mussten, aus eigener Erfahrung berichteten - und jetzt die Menschen, die in den letzten Jahren zu uns geflohen sind." Und selbst jene, die freiwillig aufgebrochen seien, hätten oft "eine Hängepartie durchzustehen, weil im Rückblick alles in der alten Heimat Aufgegebene nicht mehr so schlimm erscheint, ja viel idealer erscheint, als es jemals war".

Solange es "so viel Schmerz, so viel Ungerechtigkeit, so viel Hunger und Perspektivlosigkeit, so viel Gewalt und ungerechtfertigte Vertreibungen gibt, können wir uns in der Welt nicht einfach so einrichten", sagte Dröge. Der Bischof warb dafür, es sich "nicht einfach heimisch" zu machen, "ohne das Leid der Heimatlosen im Blick zu haben".