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60 Jahre Aktion Sühnezeichen

Die Aktion Sühnezeichen feiert ihr 60-jähriges Bestehen vom 25. bis 27. Mai 2018 in Berlin mit einer Jubiläumsveranstaltung. Am 27. Mai findet um 10 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche ein großer Festgottesdienst statt, bei dem Bischof Markus Dröge predigt. Der Gottesdienst wird im Kulturradio des RBB (UKW 92,4) übertragen.

Seit ihrer Gründung vor genau 60 Jahren engagiert sich Aktion Sühnezeichen Friedensdienste mit Freiwilligendiensten, Bildungsarbeit und Kampagnen gegen Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsvergessenheit.

Ihr 60-jähriges Bestehen feiert Aktion Sühnezeichen vom 25. bis 27. Mai 2018 in Berlin mit der Jahrestagung und einer großen Jubiläumsveranstaltung mit live-Übertragung im kulturradio des rbb (92,4). Dabei soll mit Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern aus dem Aus- und Inland über die Themen reflektiert werden, die "Aktion Sühnezeichen" vor 60 Jahren leiteten und die noch heute die Arbeit der Organisation prägen. Vor allem aber soll der Blick auf die Gegenwart und Zukunft von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste gerichtet werden: "Gemeinsam stellen wir uns den Herausforderungen der Gegenwart, insbesondere den Bedrohungen durch Rechtspopulismus und Antisemitismus und überlegen, wie wir uns heute und in der Zukunft für Vielfalt, Verständigung und Frieden einsetzen können."

Den Abschluss findet die Veranstaltung mit einem Festgottesdienst am Sonntagmorgen um 10 Uhr mit anschließendem Festakt, an dem Überlebende, ehemalige Freiwillige und auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Die Predigt in der Französischen Friedrichstadtkirche hält Bischof Markus Dröge.

Programm:

Freitag, 25. Mai: Ehemaligentreffen und Eröffnung der Jahresversammlung
Samstag, 26. Mai: Jahresversammlung
Sonntag, 27. Mai: Gottesdienst und Festakt, Mitgliederversammlung (Bitte beachten Sie die Hinweise zur Teilnahme am Gottesdienst)

Zum detaillierten Programm geht es hier.

Zur Geschichte der Aktion Sühnezeichen:

Vom 26. bis 30. April 1958 tagte die Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands in Berlin-Spandau. Obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits die Teilung in zwei deutsche Staaten vollendet war, trafen sich auch bei dieser Synode die Vertreter der evangelischen Landeskirchen aus der Bundesrepublik und der DDR zur gemeinsamen Beratung. Am letzten Tag dieser evangelischen Synode verlas Präses Lothar Kreyssig im Plenum den Aufruf zur Gründung der Aktion Sühnezeichen, zwei Drittel ihrer Mitglieder unterzeichneten diesen. Die Anerkennung der Schuld für die nationalsozialistischen Verbrechen steht am Anfang des Gründungsaufrufs von Aktion Sühnezeichen.„Wir Deutschen“, heißt es darin, „haben den Zweiten Weltkrieg begonnen und damit mehr als andere unmessbares Leiden der Menschheit verschuldet. Deutsche haben in frevlerischem Aufstand gegen Gott Millionen Juden umgebracht. Wer von uns Überlebenden das nicht gewollt hat, hat nicht genug getan, es zu verhindern.“ In der Überzeugung, dass der erste Schritt zur Versöhnung von der Seite der Täter und ihrer Nachkommen zu gehen sei, baten die Sühnezeichen-Gründer „die Völker, die von uns Gewalt erlitten haben, dass sie uns erlauben, mit unseren Händen und mit unseren Mitteln in ihrem Land etwas Gutes zu tun“ – zeichenhaft, als Bitte um Vergebung und Frieden.

Seit ihrer Gründung 1958 haben sich mehr als 10.000 Menschen im Rahmen eines Friedensdienstes für Frieden und Verständigung, Menschenrechte und eine sensible Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte eingesetzt. "Wir werden auch weiterhin die kritische und sensible Auseinandersetzung mit den Folgen der nationalsozialistischen Verbrechen ganz besonders im Blick behalten. Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, dass Deutschland die Verantwortung für seine Geschichte trägt und Geschichtsrevisionismus keinen Platz in unserer Gesellschaft hat. Viele unserer Freiwilligen besuchen Überlebende der Schoa. Ihnen müssen wir versichern, dass die aktuellen rechtspopulistischen Bewegungen nur von einer Minderheit der deutschen Gesellschaft unterstützt werden. Wir sehen in Deutschland und in vielen anderen Ländern, dass Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus zunehmen und bis in die Mitte der Gesellschaften wirken. Es bleibt die Aufgabe von ASF, sich entschieden für Vielfalt, Demokratie und Frieden zu engagieren und menschenfeindlichen und ausgrenzenden Bewegungen immer wieder eine Kraft entgegen zu setzen."